Historie
Die Geschichte der GWG Grevenbroich GmbH
1863 - 1897
1863 | Dem Grevenbroicher Stadtrat unter Bürgermeister Wilbertz wird erstmals ein Angebot zur Errichtung einer Gasanstalt vorgelegt. Der Antrag des Viersener Gaswerksdirektors Fritz Plate, in Grevenbroich eine Gasanstalt zu errichten wird jedoch vom Stadtrat unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Johann Theodor Wilbertz (1851 – 1876) abgelehnt. |
---|---|
1867 | Am 5. Juni 1867 wird vor dem Wevelinghovener Notar Hubert Hilgers ein Konzessionsvertrag über die Beleuchtung der Stadt Grevenbroich zwischen dem Düsseldorfer Unternehmer Wilhelm Trimborn (1843-1931) und Bürgermeister Johann Theodor Wilbertz unterzeichnet. An der heutigen Zedernstrasse, dem ehemaligen Herkenbuscherweg, entsteht die Grevenbroicher Gasfabrik. 15 Laternen sowie 600 weitere Flammen sorgen für mehr Licht auf den Strassen und Plätzen Grevenbroichs. |
1894 | Kurz vor Ablauf des über 30 Jahre abgeschlossenen Vertrages mit Wilhelm Trimborn, berät eine „Gas-Commission“ des Stadtrates über den Erwerb des Gaswerks. |
1897 | Am 20. April 1897 entscheidet sich der Grevenbroicher Stadtrat für die Errichtung eines kombinierten Wasser- und Gleichstromkraftwerks durch die Firma Schuckert & Co., der späteren Continentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, aus Nürnberg. Innerhalb kürzester Zeit werden an der Nordstraße die Anlagen erstellt. Bereits am 12. Dezember desselben Jahres wird die Innenstadt erstmals von elektrischem Licht erleuchtet. Zum 1. April 1898 nimmt auch das Wasserwerk seine Arbeit auf. |
1908 - 1998
1908 | Zum 1. Juli übernimmt die Stadt Rheydt das Werk an der Nordstraße. Das alte Gleichstromkraftwerk wird bald danach zu einer Übernahmestation umgebaut. Darüber entspannt sich ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen den beiden Städten. Im gleichen Jahr wird die Stadt Wevelinghoven an die Wasserversorgung angeschlossen. |
---|---|
1912 | Die Niederrheinische Licht- und Kraftwerke GmbH (NLK) wird im Frühjahr von der Stadt Rheydt und der deutschen Continentalen Gasgesellschaft zu Dessau gegründet. Sie übernimmt die Anlagen in Grevenbroich und tritt in den Rechtsstreit der beiden Städte als Nachfolgerin ein. Im gleichen Jahr wird die Gemeinde Elsen an das Rohrnetz des Wasserwerks an der Nordstraße angeschlossen. |
1925 | Zum 1. Januar 1925 wird aus der vormals privaten Gasanstalt des Wilhelm Trimborn die Gaswerk Grevenbroich GmbH. Die Gesellschafter der GmbH, Wilhelm Trimborn, sein Sohn Dr. Max Trimborn und der neue Direktor des Gaswerks, Marian Zielinski, streben eine Ausdehnung der Gasversorgung an. Das Gaswerk soll zu einer Zentrale der Ferngasversorgung mit einem Einzugsbereich von 27.000 Einwohnern werden. Gleichzeitig werden unter Bürgermeister Lorenz Wilms (1924-1945) intensive Verhandlungen mit der Familie Trimborn sowie mit Vertretern der NLK in Rheydt geführt. Neue Tarife für die Lieferung von Wasser- und elektrischer Energie stehen zur Debatte, die den über zehnjährigen Prozesszustand zwischen Stadt Grevenbroich und NLK bewirken beenden sollen. |
1927 | Zum 1. Januar nimmt die Gas- und Wasserwerk Grevenbroich GmbH ihre Tätigkeit auf. NLK und Stadt Grevenbroich sind zu je 50% Anteilseigner an der neuen Gesellschaft. Die NLK bringt das Gas- und Wasserwerk mit in die Gesellschaft ein. Damit ist nach den turbulenten Vorverhandlungen der Vormonate eine – so nicht erwartete - Einigung der Parteien zustande gekommen. Am 27. Januar wird der Rahmenvertrag zwischen Stadt und NLK unterzeichnet. Die offizielle Gründungsversammlung der Gesellschaft, am 3. Februar 1927, markiert den Anfang einer überaus erfolgreichen Unternehmensentwicklung. Erster Geschäftsführer der Gesellschaft ist bis zum 31. Dezember 1931 der ehemalige Direktor der Trimbornschen Gasanstalt Marian Zielinski. |
1928 | Die Gemeinden Allrath und Barrenstein, Kapellen und Hemmerden werden ab 1927/28 an das Versorgungsnetz der GWG angeschlossen. |
1929 | Die Weltwirtschaftskrise wirkt sich in den frühen 1930er auch auf die Geschäftsbilanz der Gesellschaft aus. Vor allem im Gasabsatz sind deutliche Einbußen hinzunehmen. In diese Zeit fällt der Wechsel in der Geschäftsführung. Gotthard Franz wird am 1. Januar 1932 Nachfolger von Marian Zielinsky. Bis zum Kriegsende wird Franz die Geschicke des Werkes bestimmen. |
1944 | Das Gas- und Wasserwerk stößt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges an seine Kapazitätsgrenze: 741.080 cbm Gas werden produziert und 517.327 cbm Wasser gefördert. |
1945 | Bei einem der letzten Bombenangriffe des Krieges wird das alte Gaswerk im Februar 1945 zerstört. Nach über siebenundsiebzig Jahren kommt damit das Ende für die eigenständige Gasproduktion in Grevenbroich. Das Wasserwerk an der Nordstraße wird durch die Kampfhandlungen ebenfalls beschädigt, kann aber ab dem 10. März 1945 seine Arbeit wieder aufnehmen. Bis weit nach Kriegsende ist die GWG allerdings auf Behelfsbrunnen der Firmen Quäker, Grönland und Erftwerk angewiesen. |
1951 | Verhandlungen mit der Ruhrgas AG kommen zum erfolgreichen Abschluss. Am 1. November 1951 wird die Übernahmestation an der Zedernstrasse an die Ferngasversorgung angeschlossen. Im Jubiläumsjahr der Gesellschaft, 1952, konnten die Verantwortlichen wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken. In den Folgejahren steigt der Absatz von Gas und Wasser stetig an. Auf dem Gassektor sind Zuwachsraten von bis zu 40% zu verzeichnen. Weitere Pumpstationen werden - wie beispielsweise in Noithausen 1953 - in Betrieb genommen. Im Wevelinghovener Stadtteil Langwaden sind die Bewohner seit der Betriebsaufnahme des Wasserwerks am 15. November 1956 nicht mehr auf dem Gang zum Brunnen angewiesen. |
1953 | Nach rund acht Jahren scheidet Oberingenieur J. F. Baron aus dem Amt als Geschäftsführer der GWG aus. Hans Englert wird sein Nachfolger. |
1960 | Am 15. Juli 1960 wird im Rahmen der Ersatzwasserpflicht aufgrund der Absenkung des Grundwasserspiegels ein Wasserwerk durch Rheinbraun AG in Fürth gebaut und darauf an GWG übertragen. Das Werk auf dem sogenannten „Galgenberg“ in Elsen erbringt zunächst eine Leistung von 800cbm/h, um auf später 1200cbm/h erweitert zu werden. Ein Jahr zuvor wurde der alte Grevenbroicher Wasserturm stillgelegt. |
1967 | 100 Jahre nach der Gründung des Gaswerks durch Wilhelm Trimborn begann in Grevenbroich im Sommer 1967 das Erdgaszeitalter. Das rasante Wachstum der Nachkriegsjahre erlebte eine Fortsetzung. |
1970 | Im Dezember 1970 wurde der 1000. Gasvollversorger geehrt. Allein zwischen 1967 und 1970 lagen die jährlichen Zuwachsraten bei über 33%. |
1973 | Das Zentral- und Wasserwerk in Hemmerden (ZWW) wird am 1. Mai von der GWG übernommen. Bis zur Verschmelzung mit der Gesellschaft zum 31. Dezember 1982, wird das ZWW als eigenständiges Unternehmen weitergeführt. |
1974 | Das modernisierte Fürther Wasserwerk auf dem Galgenberg, nun mit einer Leistung von 2100 cbm pro Stunde wird am 19. Juni 1974 der Öffentlichkeit vorgegeben. |
1975 | Die Kurzform GWG wird notariell geschützt. |
1976 | Am 31. Dezember 1976 endet nach dreiundzwanzig Jahren die erfolgreiche Tätigkeit des Geschäftsführers Hans Englert. Unter seiner Führung war mit der Umstellung von Steinkohle- auf Erdgas ein historischer Einschnitt in der Geschichte der Gasversorgung erfolgt. Sein Nachfolger als Geschäftsführer wird Herbert Schickora, der seitdem das Unternehmen leitet. |
1977 | Im Jubiläumsjahr des Unternehmens kann auf eine beachtliche Bilanz zurückgeblickt werden. Der Umsatz der GWG war von 200.000 DM auf 9 Millionen DM 1976 gestiegen. 17 Millionen cbm Erdgas werden an die Kunden abgegeben. |
1981 | Im Juni 1981 Gustorf wird an das Rohrnetz der Erdgasversorgung angeschlossen. |
1984 | Zum 1. Januar 1984 wird die Wasserwerk Welchenberg GmbH von der GWG übernommen. Diese Gesellschaft wird am 1. Januar 1995 mit der GWG vereinigt. |
1987 | Im sechzigsten Geschäftsjahr der GWG wird anlässlich des Jubiläums die Brunnenplastik der Bildhauerin Anneliese Langenbach auf der Erckensinsel gestiftet. Auf dem Gelände an der Nordstraße wird das neuerrichtete Sozialgebäude für die Mitarbeiter des Unternehmens eingeweiht. |
1989 | Das Rohrnetz der Wasserversorgung ist seit 1981 von 125,4 km auf 176,9 km Länge; das Gasrohrnetz verlängerte sich vom 119, 4 km auf 164,2 km verlängert. |
1990 | Am 14. Dezember 1990 erfolgt die Verlängerung des Rahmenvertrages vom 27. Januar 1927 zwischen der NLK und der Stadt Grevenbroich. Gleichzeitig wird ein Konzessionsvertrag über die Lieferung mit Gas und Wasser bis zum Jahr 2010 unterzeichnet. Die Stammanteile der Stadt werden vorher an die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) übertragen. |
1991 | Im Oktober kann der 8000. Gaskunde begrüßt werden. |
1993 | Das Fürther Werk wird von der Rheinbraun aufwendig instandgesetzt. Die moderne Stahlfassade des Werkes ist seither das Wahrzeichen des Werkes auf dem Galgenberg. |
1996 | Der 10.000 Gasverbraucher wird von der GWG registriert. Immer mehr öffentliche Einrichtungen im Gebiet der Stadt Grevenbroich wie das Alte Schloss oder das Erasmus-Gymnasium finden in der Folgezeit Anschluss an das Netz der GWG. |
1997 | Über 10.000 Gas- und über 20.000 Wasserkunden werden vom GWG beliefert. |
1998 | Die Liberalisierung des Energiemarktes hält neue Aufgaben für die Zukunft bereit. |
2002 - heute
2002 | Die GWG feiert ihr 75-jähriges Bestehen. |
2005 | Herbert Schikora geht nach fast dreißig Jahren als Geschäftsführer der GWG in den Ruhestand. |
2005-2006 | Werner Heres leitet das Unternehmen an der Nordstraße. |
2006 | Willi Peitz wird Geschäftsführer der GWG(-2010 war Volker Albertz zweiter Geschäftsführer) |
2007 | Gründung der GWG Netz GmbH gemäß EnWG Unbundling Netz und Vertrieb. |
2009 | Verhandlung Übernahme Stomnetz /Spartenintegration ab 2010 |
2010 | Bernd Keufgens wird zweiter Geschäftsführer. Es kommt zur Übernahme der Stromnetze im Gebiet der NEW (vormals NVV/NLK) (Januar 2010) |
2009-2010 | Verhandlungen und Abschluss Konzessionsverträge Gas für 20 Jahre (ab 2011) |
2009-2010 | Verhandlungen und Abschluss Konzessionsverträge Wasser für 30 Jahre (ab 2011) |
2009-2010 | Verhandlungen und Abschluss Trinkwasserlieferungsverträge (ab 2011) |
2011-2012 | Verhandlungen und Abschluss Stromkonzessionen (ab 2012) |
2012-2013 | Verhandlungen und Abschluss Wartungsverträge ausgenommen nördliche Stadtteile (ab 2014) für 20 Jahre |
2013 | Umfirmierung NEW Netz in GWG Kommunal |
2011-2013 | Vorplanung, Verhandlung und Besprechung des neuen Schlossbades Beauftragung durch den Stadtrat /SEG |
2013 | Verhandlung RWE zum Erwerb der Stromnetze im Grevenbroicher Norden |
2013 | GWG Kommunal schreibt europaweit Planungsleistungen aus und vergibt Aufträge |
2013 | NEW Re und GWG nehmen Windrad auf der Vollrather Höhe in Betrieb. (2,3-Megawatt-Klasse, ca. 5 Millionen Kilowattstunden Strom per anno) |
2013 | Sanierung des Zentralen Wasserwerks Zweifaltern |
2014 | Brunnen am Wasserwerk Zweifaltern erhält neue Pumpe |
2014 | Übernahme der Betriebsführung für die Stromnetze im Grevenbroicher Norden |
2014 | Das 45 Jahre alte Schlossbad schließt, Rainer Baumgardt, Geschäftsführer der WGV, überreicht den Schlüssel für das Schlossbad an Willi Peitz und Bernd Keufgens. |
2015 | Abriss des alten Schlossbades, Mitarbeiter des ausführenden Tiefbauunternehmens stoßen auf Holzpfähle, Denkmalbehörden und Archäologen sind im Einsatz. |
2016 | Nach über einem Jahr werden die archäologischen Arbeiten abgeschlossen, Grundsteinlegung des neuen Schlossbades, zum Ende 2016 ist der Rohbau zu 80 Prozent fertiggestellt |
2017 | Richtfest Schlossbad Grevenbroich |